So bunt ist kein Landtag und kaum ein Gemeinderat: 14 verschiedene Parteien teilen sich die 96 deutschen Sitze im Europaparlament. Diese Vielfalt hat das Bundesverfassungsgericht ermöglicht. Im Februar 2014, drei Monate vor der Europawahl, kippte es die vom Bundestag beschlossene Dreiprozenthürde. Plötzlich brauchte eine Partei nur knapp 0,6 Prozent der Stimmen für ein Mandat in Straßburg. Seitdem repräsentieren nicht mehr nur die im Bundestag vertretenen Parteien Deutschland auf europäischer Ebene. Sondern auch eine Piratin, ein Tierschützer, ein Rechtsextremist, ein Familien-Lobbyist, ein Öko-Demokrat und ein Spaßpolitiker. Und Ulrike Müller.